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Update 22.11.2023:
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Die grausame "Stopfmast"

Durch Zwangsfütterung erzeugte Stopfleber ist äußerst grausam und unnötig. Die Herstellung dieser sogenannten "Delikatesse" verursacht jedes Jahr unvorstellbares Leid für Millionen von Vögeln.

Die Recherchen von Animal Equality zeigen die grausamen Praktiken, die mit der "Stopfmast" verbunden sind – allen voran die Zwangsfütterung, bei dem Enten und Gänse gemästet werden, indem man ihnen durch 20-30 cm lange Metallröhren extrem große Futtermengen einflößt.

Es ist wissenschaftlich erwiesen und wird immer wieder von Tierärz*innen bestätigt, dass die Tiere während ihres kurzen Lebens durch diese Prozedur schwere physische und psychische Schmerzen erleiden.

Durch die rücksichtslose Zwangsfütterung schwillt die Leber der Tiere auf bis das 10fache ihrer natürlichen Größe an. Die kranke Leber der Tiere wird dann als Stopfleber verkauft und vermarktet.

Der Zwang, Nahrung aufzunehmen und darüber nicht entscheiden zu können ist ein massiver Eingriff in die Selbstbestimmung der Tiere und damit ist die Stopfleberproduktion nicht nur aus tiermedizinischer, sondern auch aus moralischer Sicht nicht tragbar.  Dr. Claudia Preuß-Ueberschär, Tierärztin

Wir fordern, die Zwangsmast EU-weit abzuschaffen!

Die Zwangsfütterung von Tieren ist in Deutschland und weiteren 21 der 27 EU-Mitgliedstaaten aus Gründen des Tierschutzes illegal, da die Art der Fütterung bei Tieren einer EU-Richtlinie von 1999 nach nicht zu unnötigen Leiden oder Verletzungen führen darf. Die Einfuhr dieser sogenannten "Spezialität" nach Deutschland kann aufgrund des freien Warenverkehrs innerhalb der EU jedoch nicht ohne Weiteres gestoppt werden.

Derzeit ist in der deutschen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung gesetzlich verankert, dass alle Tiere täglich entsprechend ihrem Bedarf mit Futter und Wasser in ausreichender Menge und Qualität versorgt sind. Wir behaupten, eine Nation von Tierliebhaber*innen zu sein.

Wie also kann die deutsche Regierung es mit der Ethik der Öffentlichkeit vereinbaren, durch den Import von durch Zwangsfütterung erzeugten Produkte von einigen wenigen Erzeuger*innen aus anderen EU-Mitgliedstaaten, eine Praxis mitzufinanzieren, die aufgrund ihrer grausamen Auswirkungen auf die Tiere in Deutschland zu Recht bereits verboten ist?

Es ist keine Zeit zu verlieren. Deutschland ist ein Schwergewicht in der EU und sollte seinen Einfluss zum Wohle der Tiere und im Interesse der EU-Bürger*innen nutzen. Die EU-weite Beendigung einer Praxis, die gegen die Rechtsvorschriften von Deutschland und weiteren 21 der 27 EU-Mitgliedstaaten verstößt und weltweit das Image von EU-Produkten als tierfreundlich untergräbt, würde die Leben von Millionen von Enten und Gänsen jährlich verbessern.

Zu diesem Zweck fordern wir die deutsche Regierung – allen voran die Bundesbeauftragte für Tierschutz Ariane Kari und den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir – auf, die Zusammenarbeit mit den anderen EU-Mitgliedstaaten zu ersuchen, um die Unterstützung für die Abschaffung des Mindestlebergewichts oder der Zwangsfütterung insgesamt zu erhöhen, und somit das Thema auf die europäische Ebene zu bringen, wo es keine Hindernisse gibt, um die nötigen Fortschritte zu erzielen.

Wir fordern die Oppositionsparteien auf, ebenfalls ihre Unterstützung zu bekunden.

Bisheriger globaler Fortschritt gegen Stopfleber

Fortschritte sind möglich, denn viele Länder haben die Produktion von Stopfleber bereits verboten. Lies hier, was unsere Arbeit bisher erreicht hat:

  • 2012: Animal Equality führt diverse erfolgreiche Undercover-Recherchen in verschiedenen Stopfleberbetrieben in Spanien und Frankreich durch
  • 2014: Aufgrund der Recherchen und der Arbeit von Animal Equality, konnte in Indien ein großer Erfolg verzeichnet werden: am 3.Juli 2014 wurde die Einfuhr von Stopfleber auf nationaler Ebene verboten
  • nach unserer erfolgreichen zweijährigen Kampagne hat eines der größten Geschäfte Italiens, COOP, den Verkauf von Stopfleber eingestellt
  • im Vereinigten Königreich, wo die Herstellung von Stopfleber bereits verboten ist, haben wir eine Petition an die Regierung gerichtet, um ein endgültiges Einfuhrverbot zu erwirken, und 250.000 Unterschriften gesammelt

Zur Beendigung der grausamen Praktik der Zwangsmast fordern wir Deutschland auf, sich auf EU-Ebene für die Streichung des Mindestlebergewichts und die gleichzeitige Einsetzung eines Maximallebergewichts in der Stopfleberproduktion einzusetzen.

Hilf uns, der Stopfmast ein Ende zu setzen

Der Verlauf unserer Kampagne

"Meine erste Begegnung mit Foie Gras verfolgt mich noch immer"

Unser Internationaler Direktor für Undercover-Ermittlungen Sean Thomas berichtet von seiner Erfahrung, als er vor 25 Jahren zum ersten Mal auf einem Stopfleberbetrieb ermittelt hat: “Überall waren Enten, Hunderte, in kleine Ställe gepfercht. Sie waren mit nassem, gelbem Getreidebrei verschmiert, den sie nach ihrer Zwangsfütterung auf sich erbrochen hatten …”

Unsere internationalen Undercover-Einsätze

Bei allen unseren Undercover-Recherchen in Stopfleberbetrieben sehen wir stets die gleichen Bilder: Verletzte Vögel mit gebrochenen Schnäbeln, wegen der Überfütterung hechelnde Vögel, verdreckte Vögel in engen Käfigen, Vögel mit kahlen Stellen und aufgedunsene Vögel, die nicht mehr aufstehen konnten. Diese Leid wird in der EU jedes Jahr millionenfach reproduziert.

"Zwangsfütterung ist nicht tragbar"

Die Stopfleberproduktion stimmt weder mit modernen tiermedizinischen Prinzipien, noch mit zeitgemäßen moralischen Erkenntnissen überein, heutzutage Tiere in engen Käfigen zu halten, sie gegen ihren Willen zu greifen und festzuhalten, und ihnen – ganz ohne medizinischen Anlass – zwangsweise unverhältnismäßig große Futtermengen einzuflößen.

Unsere weltweiten Erfolge

Wir kämpfen seit 10 Jahren für ein weltweites Ende der Zwangsmast. 2012 haben wir Undercover-Ermittlungen in Stopfleberbetrieben durchgeführt, die zu einem Verbot des Imports und Verkaufs von Stopfleber in Indien geführt haben. Nach einer Recherche in 2018 steht das Vereinigte Königreich durch unsere Kampagnen kurz vor einem Import- und Verkaufsverbot.

Die Verlogenheit der Stopfleberindustrie

Die Zustände in der Stopfleberproduktion werden von der Stopfleberindustrie verklärt, um die Zwangsfütterung zu relativieren und zu normalisieren. Sie arbeitet dabei unter dem Deckmantel der ‘Tradition’. Diese dient ihr als vorgeschobenes Argument lediglich dazu, sich eine Lobby zu verschaffen. Sie arbeitet maximal profitorientiert ausschließlich zu Lasten unschuldiger Tiere.

Zwangsmast abschaffen, nicht nur verbieten!

Diese Kampagne fordert nicht – wie zuvor – ein Verbot der Zwangsmast, denn diese Strategie hat offensichtlich nicht funktioniert. Stattdessen fordern wir die Einführung eines Höchstgewichts für als Stopfleber vermarktete Lebern. Das würde die grausame Zwangsmast unwirtschaftlich machen und damit so schnell wie möglich diese Praktik endgültig beenden.

Wie wir die Zwangsmast beenden können

Die breite Öffentlichkeit wünscht sich einen besseren Schutz landwirtschaftlich genutzter Tiere. Wir tragen diesen Wunsch an Entscheidungsträger*innen heran, indem wir Ariane Kari, Cem Özdemir und die Bundesregierung auffordern, sich auf europäischer Ebene für ein generelles Ende der Zwangsfütterung einzusetzen und den Enten und Gänse in der Stopfleberproduktion zu helfen.

Stopfleber ist tierschutzkonform?

Die Zwangsfütterung zur Stopfleberproduktion ist in der EU seit Jahrzehnten verboten. Dennoch wird in fünf EU-Ländern weiter Stopfleber produziert. Obwohl das EU-Parlament im Juni 2021 Vorschläge für ein endgültiges und sofortiges Verbot von der EU-Kommission gefordert hat, hat das EU-Parlament sie Mitte Februar 2022 als Tierwohlkriterien entsprechend eingeschätzt.

Was ist Foie Gras?

“Foie Gras” ist im Deutschen besser als “Stopfleber” bekannt. Sie gilt als ein teures Luxuslebensmittel und wird aus einer krankhaft vergrößerten Enten- oder Gänseleber hergestellt. Die Produktion schließt fast immer eine für die Vögel schmerzhafte Über- und Zwangsfütterung ein und betrifft im Jahr zwischen 10 und 70 Millionen Enten und Gänse.